Selbstwert stärken & emotionale Kompetenz fördern – 5 Sommer-Booster für dein hochsensibles Kind
Manchmal liegt der größte Entwicklungsschritt in der Pause.
Wenn Schule, Kita oder Hort für eine Weile ruhen,
wenn kein Stundenplan drängt und kein Test ansteht,
dann öffnet sich ein Raum, der voller Möglichkeiten steckt.
Für hochsensible Kinder kann diese Zeit zwischen zwei Schuljahren/in KitaSchlisszeiten ein echtes Geschenk sein.
Ein Geschenk, das nicht verpackt ist in Programmpunkten oder Reisezielen,
sondern in innerem Wachstum, emotionaler Sicherheit und kleinen Momenten der Selbstverankerung.
Und genau darum geht es in diesem Artikel.
Warum Selbstwert und emotionale Kompetenz so eng zusammenhängen
Viele Eltern wie Du wünschen sich, dass ihr Kind sich „mehr zutraut“,
für sich einsteht oder sich nach schwierigen Momenten selbst beruhigen kann.
Doch oft ist es nicht der Mut oder das Können, das fehlt sondern die innere Überzeugung:
„Ich bin okay, so wie ich bin.“
Hier trifft Selbstwert auf emotionale Kompetenz.
Denn emotionale Kompetenz bedeutet weit mehr als das Benennen von Gefühlen.
Sie umfasst:
- das Wahrnehmen innerer Zustände
- das Verstehen und Einordnen von Emotionen
- das Ausdrücken und Regulieren dieser Gefühle und
- nicht zuletzt: die Fähigkeit, sich selbst mit diesen Gefühlen anzunehmen.
Hochsensible Kinder sind oft Meister in der Wahrnehmung und gleichzeitig nicht unbedingt in der Regulation.
Wenn Gefühle zu stark werden, nicht verstanden werden oder als „falsch“ erlebt werden, dann leidet der Selbstwert.
Umgekehrt wächst ein Kind mit jedem Moment, in dem es spürt:
- 💜 „Ich darf so fühlen.“
- 💜 „Ich bin nicht falsch. Ich bin feinfühlig.“
- 💜 „Ich kann etwas tun, das mir hilft.“
Zwischen Schuljahren: Warum der Sommer so viel mehr ist als „nur Ferien“
Die Sommerzeit bringt für viele Kinder nicht nur Sonne, Eis, Spass und Freizeit, sondern auch tiefgreifende Veränderungen mit sich.
Vielleicht steht ein Schulwechsel an.
Oder der Wechsel in eine neue Klasse, mit neuen Lehrkräften, Regeln, Räumen oder Bezugspersonen.
Auch wenn der Ranzen im Schrank steht, spüren viele Kinder ganz genau:
Da kommt was Neues.
Für hochsensible Kinder, die Übergänge intensiver erleben, kann genau das innerlich viel auslösen.
Die gute Nachricht: Diese freie Zeit ohne Leistungsdruck, ohne ständiges Außen bietet Raum.
Raum für:
- neue Erfahrungen, die sich nicht messen oder vergleichen lassen
- kleine Impulse, die stärken, statt zu überfordern
- kreative Wege, sich selbst besser zu spüren
Ein gut begleiteter Sommer kann den inneren Boden bereiten, damit dein Kind dem Neuen mit mehr Sicherheit begegnet und
mit einem gestärkten Selbstwert und der Fähigkeit, die eigenen Gefühle besser zu verstehen und zu nutzen startet.

5 kreative Selbstwert-Booster für den Sommer – alltagstauglich & stärkend
Manchmal braucht es kein Programm und kein großes Ziel.
Sondern nur einen kleinen Moment und kleine Schritte, die dein Kind daran erinnern:
- „Ich bin wichtig.“
- „Ich darf fühlen.“
- „Ich wachse.“
- "Ich darf sein."
- "Ich kann...."
Hier kommen fünf einfache Ideen, die du in euren Sommer-Alltag integrieren kannst ganz ohne Bastelchaos oder starren Zeitplan.
1. Mutpunkte sammeln
Jeder Tag steckt voller kleiner Mut-Momente...man muss sie nur sichtbar machen.
Sammelt gemeinsam Mutpunkte:
- auf bunten Zetteln,
- mit kleinen Steinen oder
- in einem Glas.
Jedes Mal, wenn dein Kind etwas geschafft hat, das Überwindung gekostet hat, darf ein Mutpunkt dazu.
Beispiele:
- „Ich hab gefragt, obwohl ich mich nicht getraut habe.“
- „Ich hab gesagt, dass ich eine Pause brauche.“
- „Ich hab geholfen, obwohl ich unsicher war.“
Das stärkt nicht nur den Selbstwert, sondern auch das Gefühl:
„Ich kann mit meinen Gefühlen umgehen, auch wenn sie groß sind.“
Es kann sein, dass dein Kind am Anfang Hilfe braucht um MutSituationen zu finden, dann kannst du Beispiele geben.
2. Ich-bin-Karten
Kinder sehen sich oft durch die Brille anderer:
- „du bist schüchtern“,
- „du bist zu wild“,
- „du bist zu sensibel“.
Zeit, dass dein Kind seine eigene Brille aufsetzt.
Gestaltet gemeinsam kleine „Ich bin…“-Karten. Diese könnt ihr später auch als ganz individuelle Affirmationskarten nutzen.
Schneidet einfach papier aus, nutzt Karteikarten oder besorgt schöne blanko-Karten.
Im Endeffekt ist es egal, denn der Inhalt zählt.
Beispiel:
- „Ich bin neugierig.“ – mit einem Symbol oder Farbe dazu.
- „Ich bin vorsichtig – und das ist okay.“ Manche tierverrückten Kinder lieben den Vergleich mit Tieren.
- „Ich bin schnell im Denken und langsam im Entscheiden.“ Emojis sind bei älteren Kinder eine gute Methode.
Das bewirkt oft mehr als jedes Kompliment, weil dein Kind selbst zur Quelle dieser Sichtweise wird.

3. Wünscheglas
Was wünsche ich mir für die Ferien? Für mich? Für das, was kommt?
Legt ein Glas an, in das kleine Wünsche einziehen dürfen.
Das kann ein wirkliches Glas sein oder ihr malt eines auf ein Blatt Papier.
Hinein in das "Glas" kommen Zettel, Symbole oder Texte.
Wenn ihr ganz verrückt seid, macht den Gedankenraum auf ohen Grenzen.
"Wenn du dir alles wünschen könntest was du wolltest für die kommende Zeit, dann...?"
Es geht nicht ums Erfüllen sondern ums Raumgeben.
Denn wenn Wünsche gesehen werden, entsteht innerlich das Gefühl:
„Ich bin mit meinen Gedanken und Gefühlen wichtig.“
4. Die „Noch Nicht"- Galerie
Viele hochsensible Kinder sagen: „Ich kann das nicht.“
Erlaube ihnen, ein kleines Wort dazuzufügen: noch.
Stellt euch eine Galerie mit Bildern vor. Die Ausstellung trägt den Titel "Noch Nicht".
Welche Bilder würden in dieser Ausstellung deines Kindes hängen?
bzw. welches Bild will es dort aufhängen?
Es können Bilder sein mit Dingen, die dein Kind noch nicht kann aber probieren möchte oder
Dinge von denen es behauptet, dass es sie nicht kann und denen ihr ein NOCH hinzufügen mögt.
5. Gefühlstank-Momente
Einmal pro Woche:
- Pause drücken.
- Rückblicken.
- Spüren.
- Reden.
Fragen könnten sein:
Was war diese Woche richtig schön?
Wann warst du traurig, wütend oder überfordert?
Was wünsche ich mir für die nächste Woche?
So lernt dein Kind:
- Gefühle sind da – und sie dürfen da sein.
- Ich bin nicht meine Wut, ich habe sie nur.
- Ich kann etwas tun, das mir hilft.
- Positiver Ausblick gibt positive Voraussschau.

Es geht nicht um tägliche Perfektion sondern um kleine Schritte
Eltern hochsensibler Kinder tragen oft die Sorge:
„Ich müsste mehr tun. Mehr fördern. Mehr auffangen.“
Aber weißt du was?
Es ist nicht der große Sprung, der Veränderung bringt.
Es sind die kleinen Schritte und die immer wieder.
Ein liebevoller Blick.
Ein aufmerksames Ohr.
Eine Karte mit „Ich bin…“ auf dem Nachttisch.
Wenn du mal einen Tag nichts machst, dann ist das auch okay.
Der Selbstwert deines Kindes wächst durch Verbindung und nicht durch Perfektion.
Wenn du dir für dein Kind mehr innere Sicherheit wünschst…
… und du spürst, dass diese Übergangszeit auch emotional viel bewegt oder
dein Kind/Jugendliche/r diese Dinge nicht so gerne mit Dir machen mag,
dann ist mein KinderCoaching vielleicht genau das Richtige für euch.
Ich begleite Kinder (ab 6 Jahren) spielerisch, kreativ und professionell dabei,
- sich selbst besser zu verstehen,
- Gefühle auszudrücken,
- Strategien für Reizmomente zu entwickeln und
- das Vertrauen in sich selbst zu stärken.
Alle Coachings finden online über Zoom statt – individuell und ganz auf dein Kind abgestimmt.
Wenn du mehr erfahren möchtest, dann klick hier:
💜 Fazit:
Der Sommer ist keine Leere sondern ein Raum.
Ein Raum für Nähe, für Gefühle, für Wachstum.
Und vielleicht steckt in einem einzigen Mutpunkt oder einem „Ich bin okay“-Satz mehr Kraft als in jedem Ferienprogramm.
Du bist nicht allein auf diesem Weg und dein Kind ist nicht „zu viel“.
Es ist sensibel stark.
Deine Denise