Sind hochsensible Kinder so anders?: Hilfe für Eltern

Hochsensible Kinder erleben die Welt intensiver und das bringt Herausforderungen mit sich.
Das weißt du wahrscheinlich.

Vielleicht hast du bei deinem Kind schon öfter beobachtet, dass es sich scheinbar anders fühlt oder
in Situationen anders reagiert als andere Kinder.

Hochsensible Kinder nehmen ihre Umwelt besonders intensiv wahr, was schnell zu einer Überforderung führen kann.
Diese Sensibilität ist keine Schwäche, sondern eine besondere Gabe und mit dem richtigen Verständnis kannst du deinem Kind helfen, gestärkt und mit einem guten Selbstwertgefühl durch den Alltag zu gehen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du ein hochsensibles Kind besser verstehen kannst und
welche Strategien dir und deinem Kind im Alltag helfen.

1. Fühlt dein Kind sich manchmal *anders*?

Hochsensible Kinder haben oft das Gefühl, dass sie nicht dazugehören oder anders sind.
Sie beobachten viel, nehmen Details wahr, die andere vielleicht gar nicht bemerken und
denken oft an sie und intensiv wahr.

Wenn dein Kind lieber am Rand der Gruppe sitzt und beobachtet, statt direkt mitzumachen,
kann das ein Hinweis auf seine Hochsensibilität sein.
Und es beobachtet auch, dass andere sich anders verhalten als es selber.
Das kann dazu führen, dass es sich anders fühlt.

Mein Tipp:
Sprich mit deinem Kind darüber und versichere ihm, dass es völlig in Ordnung ist,
wenn es sich manchmal so fühlt.
Auch in meinem neuen Kinder Newsletter findest du einfache Erklärungen,
die deinem Kind helfen, seine Sensibilität besser zu verstehen und sie als Stärke wahrzunehmen.

2. Starke Reaktionen auf laute Geräusche oder Menschenmengen.

Hochsensible Kinder sind oft sehr schnell von ihrer Umgebung überreizt.

Laute Geräusche, große Menschenmengen mit viel Gefühl oder
chaotische Situationen ohne Struktur und Routine wirken auf sie intensiver,
sodass sie sich zurückziehen oder gestresst reagieren.

Vielleicht hält sich dein Kind die Ohren zu, wenn es zu laut wird oder
es zieht sich zurück, wenn die Umgebung unruhig ist.

Nur bei zu starken Gefühlen regiert es höchstwahrscheinlich direkt, sehr weinerlich oder auch sehr wütend.

Mein Tipp: 
Ein strukturierter Tagesablauf und ruhige Rückzugsorte können einem Kind helfen, Überstimulation zu vermeiden.
Auch Vorplanung, übersichtliche Wochenpläne, Visualisierung dessen und natürlich ein sicherer Handlungs- und Notfallplan für stressige Situationen in Gruppen können einem Kind helfen, sich besser dahin durchzustellen.

3. Gefühlsausbrüche, die für andere schwer zu verstehen sind.

Für hochsensible Kinder sind Emotionen oft überwältigend.
Sie erleben ihre Gefühle intensiv und können diese nicht immer regulieren,
was manchmal zu plötzlichen Gefühlsausbrüchen führt.

Ist dein Kind noch sehr klein, braucht es vor allem dich für seine Gefühlsregulation.
Das nennt man Co.-Regulation.
Ein wütender oder trauriger Ausbruch kann für Außenstehende schwer nachvollziehbar sein.
Dein Kind bekommt Kommentare von außenstehenden Menschen oder wird auf Grund seines Verhaltens abgelehnt.
Das kann eben so passieren und für dein Kind ist es aber eine Möglichkeit eine starke innere Spannung zu lösen.
Wut oder auch starke Emotionen sind ein Ventil für eben diese starke Anspannung, die es in sich spürt durch Gefühle und Reize.

Mein Tipp:
In solchen Momenten hilft es, dein Kind ernst zu nehmen und ihm Raum zu geben, seine Gefühle auszudrücken.
Ebenso hilft es, mit deinem Kind Selbstregulation zu üben und ihm kleine Übungen mit an die Hand zu nehmen,
sich auf der einen Seite abzugrenzen und sich auf der anderen Seite selbst zu regulieren.

Auch dazu findest du schon Artikel, Blogartikel hier auf meinem Blog. 

4. Ein Rückzugsort, wenn es zu viel wird.

Hochsensible Kinder brauchen oft einen Ort, an dem sie sich sicher und geborgen fühlen können, wenn die Reize von außen zu viel werden.

Ein Rückzugorts ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine wichtige Möglichkeit, Kraft zu tanken und zur Ruhe zu kommen.

 

Ist ein Kind bereits viel draußen unterwegs, in Schule oder Kita, hilft es auch mit ihm Übungen einzuüben,

indem es sich in diesen eigenen Ort zurückziehen kann oder
Möglichkeiten, die ihm einen Raum schaffen, sich zurückzuziehen.

Mein Tipp: 
Gestalte einen Rückzugsort für dein Kind, der ihm hilft, sich zu entspannen.
Das kann ein Zelt im Kinderzimmer sein, eine gemütliche Ecke mit Decken und Kissen oder ein Ort im Garten,
wo dein Kind einfach mal alleine sein darf.
Oder- für die Zeit ausserhalnb von zuhause in Kita oder Schule- eine Tätigkeit, mit der sich dein Kind zurückziehen und abgrenzen kann.

5. Gemeinsam stark.

Hochsensibilität ist keine Schwäche, ja sondern eine Gabe mit Herausforderung.

Das bringt besondere Herausforderungen, aber auch wundervolle Chancen mit sich.

Indem du dein Kind unterstützt, seine Sensibilität anzunehmen, stärkst du nicht nur sein Selbstwertgefühl,
sondern hilfst ihm auch sich selbst besser zu verstehen.

Mein Tipp
Dazu musst du deinem Kind seine Stärken wichtig machen.
Gemeinsam könnt ihr aus diesem Anlasssein eben dann eine Stärke machen,
die dein Kind durch den Alltag trägt und ihm hilft, auch in schwierigen Situationen sicher zu stehen. 

Abschließende Gedanken:

Hochsensible Kinder brauchen Eltern, die ihnen mit Verständnis und Geduld zur Seite stehen.
Deine Unterstützung hilft deinem Kind, sich selbst anzunehmen und seine Sensibilität als positive Eigenschaft zu erleben. Ich wünsche dir viel Erfolg mit diesem Wissen.


Weitere Ideen und Übungen gibt es hier auf meinem Blog und in meinem neuen Kinder-Newsletter *Sensibel Stark*.