Bindung- zu spät, zu eng... ?

Zu spät, zu eng gebunden? Was du wissen solltest!

"Ist es irgendwann zu spät für Bindung?"

Nein für Bindung? Ist es nie, nie zu spät?

Es ist natürlich so, dass dein Kind nach einer gewissen Zeit schon bestimmte Bindungsmuster in sich trägt, die ihr in eurem Alltag schon integriert habt. ( Zu Bindungsmustern komme ich gleich noch)

Diese Bindungsmuster sind natürlich erst einmal verankert und diese Bindungsmuster müssen erst wieder aufgelöst werden- das kostet etwas mehr Hingabe und Achtsamkeit aber es ist möglich.

 

So ein bisschen wie so ein gehäkelter Schal, den du rückwärts wieder vorsichtig aufribbeln musst umd neu zu starten- mit einer neuen Nuance der Farbe. :o)

 Das braucht viel Geduld und Fingerspitzengefühl, wenn man nicht irgendwie alles kaputt machen will, sondern es einfach nochmal anders machen möchte und nochmal neu starten möchte.

Das ist aber überhaupt gar kein Problem, denn du kannst immer anfangen, wieder mit Bindung einzusteigen.

Du kannst immer wieder anfangen, die Bindung wieder neu aufzubauen.

Aber es ist definitiv niemals zu spät um Bindung aufzubauen.

Dein Kind wird immer dankbar sein deine Bindung zu haben und deine Bindungsversuche annehmen und daraus ein neues Bindungsmuster stricken. Dafür ist es einfach nie niemals zu spät.

Auch wenn du vielleicht schon viel geschimpft hast.

Auch wenn du weißt, dass das nicht alles so glorreich war, was du da gemacht hast.

Auch wenn du weißt, dass das du vielleicht nicht ganz so bedingungslos und sofort auf seine Bedürfnisse reagiert hast.

Nicht schlimm. Jetzt kannst du damit anfangen.

Ich habe in diesem Video ja erklärt, wie es funktioniert.

 

Fange jetzt damit an. 

"Gibt es ein zu eng gebunden?"

Also ja, es gibt ein "zu engen", es gibt toxische Beziehung.

Es gibt Beziehungen, die giftig sind, die irgendwie in Abhängigkeit laufen,

die viel zu eng sind,

wo für die unterschiedlichen Mitglieder und Charaktere keinen Raum zum Atmen gibt.

 

Aber ich glaube, dass alle, die das hier sehen und alle, die sich mit meinem Kanal und mit meiner Arbeit beschäftigen, nicht zu toxisch binden.

Solange du deinem Kind den Freiraum lässt, groß zu werden, zu wachsen, sich auszuprobieren, im zutraust, Dinge zu erleben, ihm den Raum lässt, sich auszuprobieren.

Aber genauso auch dein Kind wahrnimmst in dem, was es braucht.

 

 

Viele, viele sensible/schüchterne Kinder brauchen eine sehr enge Begleitung in ungewohnten Situationen brauchen. Sie beobachten, analysieren und cheken aus, um dann daraus zu explorieren, um dann da raus ins Entdecken zu gehen. Es gibt Kinder, die brauchen das.

Ja und habe keine Angst, dass das zu eng ist- ihr braucht das eben so.

Aber habt auch keine Angst, mit deinem Kind Neues auszuprobieren.

Also geht mit euren Kindern in die Situationen, die schwierig sind- Gemeinsam deinem Kind.

Als Beispiel. Dein Kind will nicht alleine zu Ompa.

Dann fahrt  erst mal zusammen dahin, beobachtet die Situation, spielt und erkundet die Umgebung-

und dann baut das aus.

Dann kannst du erstmal auf Toilette alleine, dann vor die Türe zum Auto usw. bis es alleine vielleicht klappt.

 

Eure Kinder brauchen auch zu den Personen, wo sie hingehen, erst einmal sehr enges Vertrauen.

Grade sehr feinfühlige, schüchterne, sensible Kinder brauchen ein enges Vertrauen und eine Bindung zu den Menschen, die sie begleiten wollen. Zu schnell und ohne Rücksicht aufs Kind geht das voll nach hinten los.

Habt keine Angst davor, dass da irgendwas kaputt gehen kann.

Denn wie ich im ersten Video schon gesagt habe Bindung geht nicht so schnell kaputt.

Bindung ist wie ein Gummiband.

 

Manchmal ist es ein bisschen gespannter, wenn die Situation vielleicht schwierig ist, aber es kann sich auch wieder entspannen.

Informationen zu den einzelnen Bindungsmuster- informativ!

 

Genau, dann gibt es immer noch die Frage nach den unterschiedlichen Bindungsmustern:

 

Diese Muster erläutere ich hier der Form halber um deutlich zu machen wie die Auswirkungen sind und um aufzuklären.

Sicher gebunden:

 

Es Kinder gibt, die in einem sehr verlässlichen Bindungsverhältnis großwerden, wo die Eltern sehr schnell und kontinuierlich und direkt auf Bedürfnisse eingehen.

Daraus ergibt sich ein  sicher gebundenes Kind.

Das sind Kinder, die gerne die Welt entdecken.

Das sind Kinder, die gerne rausgehen in die Welt, die sich manchmal vielleicht auch ein bisschen leichter trennen, weil sie wissen in der sicheren Hand Hinterhand haben sie ihre Bezugsperson.

Es heißt aber nicht, dass wenn dein Kind nicht weint oder sich nicht so gerne von dir trennt, dass das nicht sicher gebunden. Jeder Charakter und der von schüchternen, feinfühligen Kinder bringt eigenen Bedürfnisse und Ängste mit. Dennoch sind es sicher gebundene Kinder, die allerdings noch mehr Sicherheit und Vertrauen brauchen.

 

Unsicher, vermeidend gebunden:

 

Es gibt außerdem unsicher vermeidend, gebundene Kinder. Das sind Kinder, deren Eltern unberechenbar und unzuverlässig waren in der Bindung, die kein Verlass war,

auf die kein Verlass in ihrer Unterstützung ist.

In ihrer emotionalen Begleitung gibt es kein Verlass.

Das sind Eltern, die mit Angst und Trauer vielleicht auch reagieren auf das Verhalten der Kinder,

die Bindungsanfragen der Kinder sehr häufig zurückweise sind.

Kinder, die dieses Bindungsverhalten erleben fangen an, ihre Emotionen zu verstecken, weil sie ja wissen, dass da keiner drauf reagiert. Und diese Kinder verinnerlichen, dass dieses Verstecken von Gefühlen richtig ist  

und passen sich ihr Leben lang in weiteren Beziehungen an den Partner oder an die Beziehung an. Das sind die unsicher vermeidend gebundenen Kinder.

 

Unsicher, ambivalent gebunden:

 

Und es gibt noch die unsicher ambivalent gebundenen Kinder. Das sind die Kinder, die mit unberechenbaren und unzuverlässigen Eltern aufwachsen.

Diese Bezugspersonen lehnen das Kind nicht ab reagieren allerdings immer unterschiedlich- sie sind sehr uns unberechenbar, unzuverlässig, diffus.

  • Es gibt kein Verlass auf angemessene Unterstützung in bestimmten Situationen.
  • Es gibt kein Verlass auf eine emotionale Begleitung in bestimmten Situationen.

Das Kind wird immer und immer wieder auf die Suche nach Bindung gehen- denn unmöglich ist es ja nicht, aber doch oftmals enttäuscht und von ambivalenten Reaktionen eingefangen.

Darauf kann das Kind auch sehr wütend und verärgert reagieren

Kinder aus diesen Bindungsmustern ist immer klar: ich muss jetzt gucken, wie das Gegenüber reagiert: Lehnt es mich ab, lehnt es mich nicht ab. Auch in weiteren Beziehungen wird das Kind immer auf halb- Acht- Stellung gehen und nie richtig fest gebunden sein.

 

Lasst euch nicht verunsichern…

Sobald du dir gedanken zum Bindungaufbau und Bindungsqualität machst, wird dein Kind deine Bemühungen spüren.

Kinder bringen uns auf eine Reise- eine Reise zu uns selbst…

 

 

Deine Denise